Björn Schubert (2.v.l.) pöbelt am 16. Januar 2016 in Neumünster
Wir wollen hier einige ausgewählte Protagonist_innen von “Neumünster wehrt sich” vorstellen. Auch wenn die Auswahl willkürlich erfolgte, lässt sich daran recht genau nachzeichnen, aus welcher Gemengelage sich diese neonazistischen Aufmärsche entwickeln konnten. Für einen Überblick über rassistische Mobilisierungen in Schleswig-Holstein empfehlen wir unseren Hintergrundartikel .
Thomas Krüger am 16.01.2016 in Neumünster
Thomas Krüger
Eine geistige Sternstunde Thomas Krügers nahm in den frühen Morgenstunden des 4. Oktober 2002 ihren Lauf. Das damals 29-jährige Mitglied des NPD-Landesvorstands beschloss mit seinem gleichaltrigen Freund Peter Borchert, zu diesem Zeitpunkt NPD-Landesvorsitzender und Waffendealer in Personalunion, Tankstellen aufzubrechen. Gemeinsam fuhren sie nach Vogelsang-Grünholz um in die dortige Tankstelle einzubrechen. Doch obwohl die beiden Kleinganoven es mit allen Mitteln versuchten, gelang es ihnen nicht in das Gebäude einzudringen. Aus Frust brachen sie einen Automaten auf. Überrascht von einem Zeitungsliferanten, bedrohten sie diesen und flohen mit Krügers Audi und fünf Euro Beute. Sie hinterliessen eine demolierte Tankstelle, reichlich Spuren und die Bilder auf der Überwachungsanlage. Gerade der Polizei entkommen, entschieden sie sich, es gleich bei der nächsten Tankstelle in Rieseby zu versuchen. Durch eine nicht richtig verriegelte Tür schafften sie es tatsächlich in das Gebäude, wurden aber aufgrund der nicht einkalkulierten Alarmanlage von dem Besitzer der Tankstelle überrascht und flohen in den Wald. Irgendwann auf ihrem Weg durch das Unterholz muss den selbsternannten Vorkämpfern für die Herrenrasse dann gedämmert haben, dass es ziemlich unklug war, das aufgrund einer laufenden Privatinsolvenz offiziell auf Krügers Vater gemeldete Auto auf dem Tankstellengelände zurück gelassen zu haben. In dem Auto befanden sich neben diversem Stehlgut, legalen Waffen und Einbruchswerkzeug auch Teile illegaler Waffen, die Personalausweise und Mobiltelefone von Borchert und Krüger und neonazistische Propagandamaterialien. Derart in Bedrängnis kam den beiden die zündende Idee, es einfach mit einem alten Trick aus dem Repertoire rechter Einfältigkeit zu versuchen: Die “kriminellen Ausländer”. Beseelt von diesem genialen Ausweg, kehrten die beiden nach Rieseby zurück und riefen von einer Telefonzelle die Polizei. Dieser erzählten sie, dass sie von einer osteuropäischen Bande auf einem Parkplatz nahe Büdelsdorf überfallen und samt Fahrzeug entführt worden waren. Nach einiger Zeit seien sie dann in einem Wald ausgesetzt worden und direkt zum nächsten Ort gelaufen, um die Polizei zu rufen. Da die beiden nicht damit gerechnet hatten, getrennt von der Polizei befragt zu werden und so in entscheidenen Punkten unterschiedliche Versionen der Geschichte zum Besten gaben, fiel niemand darauf herein. Bei anschließenden Hausdurchsuchungen wurde in der Wohnung von Thomas Krüger und in der Wohnung von Peter Borchert und seiner damaligen Lebensgefährtin Swantje Meier-Lürsdorf diverses belastendes Material gefunden, u.a. diverse illegale Waffen und Waffenteile. Bei Krüger lag eine geladene 9-mm-Pistole der Marke Tokarev im Bett.
Was zunächst einmal klingt wie der Prolog zu einer nachmittäglichen TV-Show, sorgte tatsächlich über Jahre für diverse Eruptionen in der Neonazi-Szene Norddeutschlands und hat zum Teil bis heute Auswirkungen. Zunächst einmal solidarisierten sich Teile der Szene, allen voran das “Aktionsbüro Norddeutschland” um Tobias Thiessen, Inge Nottelmann und Thomas Wulff mit Borchert und Krüger und witterten eine Verschwörung von politischen Gegner_innen. Die offene Parteinahme für profane Kleinkriminelle rief nun andere Akteur_innen auf den Plan, die Imageschäden und zu starken Einfluss von kriminellen Strukturen auf rechte Politik fürchteten. Lautstärkster Kritiker war der Hamburger Kader Christian Worch (inzwischen wohnhaft in Parchim), aber auch Teile des NPD-Bundesvorstands standen Borchert noch kritischer als zuvor gegenüber. Zu diesem Zeitpunkt nahm eine Spaltung ihren Lauf, die schließlich in der Loslösung diverser “Aktionsgruppen” von der NPD in Schleswig-Holstein mündete, allen voran in Kiel und Neumünster. Diese verfestigten das kleinkriminelle Profil noch einmal und stellen heute, sofern sie sich nicht zurückgezogen haben, das Umfeld der Rockergruppierung “Bandidos”.
Doch auch an anderer Stelle kam in Folge der Tankstellenaufbrüche Ungemach auf. Die Justiz in Kiel verschleppte ohne erkennbaren Grund das Verfahren über Jahre. Im Fall von Borchert bündelte sie es zu einem Sammelverfahren das mit einem fragwürdigen “Deal” sein Ende nahm. Die Absprache enthielt neben juristischen Details rund um die Vorwürfe des Waffenhandels und der Einbrüche vor allem die Absprache aller Parteien, das Verfahren nicht öffentlich zu führen. Ohne Pressemitteilungen, Aufrufe, Beweisaufnahme oder überhaupt einer differenzierten Darstellung der gegen Borchert erhobenen Vorwürfe, wurde Borchert innerhalb von vierzig Minuten zu einer Mindeststrafe verurteilt. Über den Ausgang des Verfahrens gegen Thomas Krüger ist den Autor_innen dieses Texts nichts bekannt. Dieses Vorgehen rief die Öffentlichkeit auf den Plan. Von einem “Justizskandal” war die Rede. Nebenbei wurden nicht nur in der rechten Szene alte Gerüchte lauter, dass der Verfassungsschutz oder ein anderer verdeckt agierender Akteur seine schützende Hand über Peter Borchert und seine Taten halte.
Nachdem Thomas Krüger sich zunächst der von Peter Borchert gegründeten “Aktionsgruppe Kiel” (AG Kiel) anschloss und in den Kieler Stadtteil Gaarden in eine Wohngemeinschaft mit Nils Hollm zog, musste er nach teils militant geführten Auseinandersetzungen mit örtlichen Antifaschist_innen das Viertel wieder verlassen . Danach verschwand er über Jahre von der öffentlichen Bildfläche und erschien erst bei beiden bisherigen Aufmärschen von “Neumünster wehrt sich” wieder.
Manfred Riemke am 14.11.2015 in Neumünster (links Malte Magnussen)
Manfred Riemke
Die Hauptfigur und Anmelder von “Neumünster wehrt sich” ist für die neonazistische Szene Fluch und Segen gleichzeitig. Seit Jahren hetzt der als Querulant in der Szene umstrittene Riemke äußerst provokant gegen alles, was ihm nicht passt. Das betrifft neben den klassischen Feindbildern der Neonazis auch gern einmal die eigene Szene. So versucht er, eine Alternative zur NPD in Neumünster zu etablieren und spannt dabei gern Gesinnungsgenoss_innen ein, die sich mangels eigener geistiger und organisatorischer Kapazitäten an dem vermeintlich schlau und selbstsicher agierenden Riemke orientieren. Damit giesst Riemke regelmäßig Öl in den latenten Dauerkonflikt zwischen der NPD-Führung um Daniel Nordhorn (Laboe) und dem “Titanic”-Wirt Horst Micheel. Beide Seiten der neonazistischen Medaille können nicht ohne einander, die NPD hat ohne die “Titanic” keine Räume, die “Titanic” ohne die NPD keine Gäste, doch verhindern Konkurrenzgebaren wie die Gründung des “Bund für Deutschland” von Riemke und Micheel eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Doch auch Riemke ist auf die NPD und deren Umfeld angewiesen. Große Teile sehen in dem Möchtern-Führer (sein twitter-Kanal heisst “Reiches Stimme”) eher den nützlichen Trottel, dem sie nur folgen so lange es organisatorische Vorteile für sie bringt. Diese dauerhafte Hassliebe treibt mitunter absurde Blüten. Manchmal nimmt Riemke an Kundgebungen der NPD teil, positioniert sich jedoch bewusst ein Stück entfernt und hinterlässt danach kritische Kommentare auf Facebook. Inwieweit Riemke sich über sein Engagement eines Tages tatsächlich in der Szene etablieren kann oder ob er der nützliche Sonderling bleibt, der bei dem ersten Konflikt seine Führungsrolle wieder einbüsst, bleibt abzuwarten.
Enrico Pridöhl (3.v.r.) am 16.01.2016 in Neumünster, ganz links Marc-Richard Tenten
Enrico Pridöhl
Über Enrico Pridöhls Rolle verfasste jüngst die Autonome Antifa Koordination Kiel einen Text , auf den wir verweisen möchten. Grundsätzlich hat der Sonderling, außer bei Kleinstaktionen, kaum eine organisatorische Zukunft in der Rechten Schleswig-Holsteins. Zu dilettantisch sind seine Auftritte und zu sehr bedient er mit Äußerlichkeiten klassische Feindbilder von Neonazis.
Manuel Fiebinger am 16.01.2016 in Neumünster, links im Hintergrund Thomas Krüger
Manuel Fiebinger
Der Neumünsteraner Neonazi Manuel Fiebinger war früher Mitglied der “Aktionsgruppe Neumünster” und pflegte gute Kontakte zur AG Kiel. Insbesondere nachdem sich die ältere Generation der AG Kiel um Peter Borchert, Peter von der Born und Michael Günther Graul und die Führungsfigur der jüngeren Generation, Daniel Zöllner, aufgrund von tatsächlichen oder befürchteten Konsequenzen der militanten Auftritte der Kameradschaft zurückzogen, blieb der Kontakt zwischen den Kieler_innen und Neumünsteraner_innen vor allem durch Fiebinger erhalten. Die Nazi-Clique um Virginia Krüger, Lars und Filip Jochimsen und den Nazi-Rapper Lennard S. aus den nördlichen Kieler Vororten wechselte zusammen mit Fiebinger ins kleinkriminelle Milieu im Umfeld der “Bandidos”. Fiebinger selbst ist Mitglied der “Bandidos”-Supporter “Contras”. Nachdem Fiebinger einige Jahre in diesem Sumpf aus krummen Geschäften, Alkoholismus, Gefängnis und Milieuauseinandersetzungen verschwand, organisiert er aktuell die Aktionen von “Neumünster wehrt sich” mit. Insbesondere seine Kontakte in militante Kreise drücken sich in der Mobilisierung aus. Fiebinger gilt als möglicherweise Involvierter in die Schüsse auf die Alte Meierei in Kiel und auf einen “Hells Angel” .
Manuel Fiebinger in Kutte der “Contras”
Sebastian Struve
Auch Sebastian Alexander Struve ist nicht unumstritten in der Neonazi-Szene. Obwohl er 2008 noch für die NPD als Kandidat zur Wahl antrat, verschlechterte sich in der Folge das Verhältnis zwischen dem Selbstdarsteller Struve und der NPD. Struve ist vor allem wegen seiner egozentrischen Alleingänge unbeliebt. Andererseits schafft er es auch genau deshalb, immer wieder junge gewaltaffine Neonazis an die Szene heranzuführen. Struve war über Jahre Dreh- und Angelpunkt der “Aktionsgruppe Eutin”, einer kleinen, weitgehend isolierten Gruppe die in Eutin ganze Angriffsserien auf politische Gegner_innen startete . Diese Gruppe führte einen fast schon absurden Kleinkrieg gegen die örtliche Polizei und Antifaschist_innen aus der Region. Nach einer Hausdurchsuchung in der zentralen Wohngemeinschaft der Gruppe stellten sie beispielsweise Bilder von sich online, auf denen sie mit Computern posieren, um zu zeigen, dass sie immer noch welche besitzen. Gerüchteweise sollen auch diverse Outings der Neonazis von niemand anderen außer ihnen selbst stammen. In der Hoffnung den kleinstädtischen Feldzug gänzlich auf eine persönliche Ebene zu ziehen, veröffentlichte die militant agierende Gruppe regelmäßig Texte, in denen sie die Mitglieder der Gruppe mit Namen oder Spitznamen bezeichneten. Angeblich sollten sogar öffentlich aufgetauchte “Recherchefotos” der AG Eutin von Struve selbst veröffentlicht worden sein. Inhaltlich zeigte sich ein ähnliches Bild. Die alkoholgeneigte Klientel der ländlichen Neonazi-Kameradschaft behauptete plötzlich, den Idealen von Straight Edge und dem Veganismus zu folgen. Die bald darauf auftauchenden Gerüchte über Struves Verstrickungen in Kokainhandel passen dann aber doch eher in das Bild von ständig neuer Selbstinszenierung. Nach körperlichen Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe löste sich die AG Eutin 2012 auf. Struve wurde mehrfach verurteilt und tauchte ab. In Eutin hinterlies er, was die mit ihm im Streit liegenden Führungsfiguren der Neonaziszene erwartet hatten: Eine eigenständig nicht aktionsfähige, vor allem aus jungen Mitläufer_innen bestehende rechte Szene, die ohne ihre Führungsfigur handlungsunfähig war. Erst mit Aufkommen der “Identitas Gemeinschaft” um Fabian Wittig und Ray Vogel gibt es wieder eine rechte Gruppe in Eutin, die allerdings auch isoliert agiert. “Neumünster wehrt sich” und Struves führende organisatorische Rolle dort sind sein erstes Projekt seit seiner “Wiederkehr”. Unklar ist allerdings, ob die anderen Organisator_innen ahnen, welche Probleme fast zwangsläufig mit der Person Struve einher gehen.
Alexander Meeder am 16.01.2016 in Neumünster
Alexander Meeder
Alexander Kevin Meeder ist zwar keine organisatorische Führungsfigur, allerdings in den letzten Jahren einer der engagiertesten Neonazis Neumünsters. Insbesondere seinem politischen Ziehvater Daniel Nordhorn folgt Meeder buchstäblich auf Schritt und Tritt. Im Vordergrund steht dabei die Parteiarbeit in der NPD, z. B. bei Kleinstkundgebungen. Inhaltlich orientiert sich Meeder wie Nordhorn am klassischen Nationalsozialismus. Meeder nahm an beiden bisherigen Aufmärschen von “Neumünster wehrt sich” teil.
Michael Denz
Michael Denz ist mittlerweile seit Jahrzehnten in der rechten Szene aktiv. Er stellt ein Bindeglied zwischen rechtem und rechtsoffenem Fussballklientel, “freien” Neonazis und der NPD dar. Schon 2002 führte Peter Borchert Michael Denz als möglichen Kandidaten für den Wahlkreis 23 in Neumünster im Rahmen des geplanten Wahlantritts der “Liste Club 88”. Den Platz auf der Liste teilte er sich mit so illustren Figuren wie Christiane Dolscheid (Betreiberin “Club 88” und Wahllisten-Vize), Martin Engelbrecht (Anti-Antifa und Schatzmeister der Wahlliste), Knut Sogorski (Beisitzer der Wahlliste), Henry Markwirth (ebenfalls Beisitzer und heute noch aktiver Neonazi in Neumünster) und dem oben erwähnten Thomas Krüger (ebenfalls Beisitzer). Dazu passt, dass Denz auch des öfteren im inzwischen geschlossenen “Club 88” ausgeholfen hat. Seinen ersten großen Auftritt hatte Denz allerdings schon 1996 in Zabrze (Polen). Anlässlich einen Fussballspiels zwischen Polen und Deutschlands hielt Denz ein Transparent hoch auf dem geschrieben stand “Schindler-Juden wir grüßen euch”. In der Folge nahm Denz immer wieder an rechten Aktionen teil, zuletzt z. B. an einem intern mobilisierten Spaziergang gegen vermeintliche “Kinderschänder” in Neumünster-Faldera am 11.10.2014, an der “HoGeSa”-Kundgebung am 15.11.2014 in Hannover und am 31.10.2015 bei NPD-Kleinstkundgebungen in Bad Bramstedt und Boostedt. Bei seinen Auftritten ist Denz in der rechten Szene für seine Scheu berüchtigt. So versucht er stets, es zu vermeiden fotografiert zu werden und scheut zum Teil selbst nur intern in der Szene beworbene Vorabtreffpunkte zu Aktionen. Ob ihn die Jahrzehnte in der sich ständig gegenseitig denunzierenden rechten Szene zermürbt haben, er seine politischen Aktivitäten gegenüber der Fanszene des VFR Neumünster verschleiern will oder Angst um seinen Arbeitsplatz bei einem Neumünsteraner Garten- und Landschaftsbau-Betrieb hat, bleibt dabei vorerst sein Geheimnis. Denz nahm am ersten Aufmarschversuch von “Neumünster wehrt sich” am 14.11.2015 teil.
Mark Proch, Pascal Micheel und Thomas Krüger (v.l.) am 16.01.2016 in Neumünster
Pascal Micheel
Der Möchtegern-Hooligan des Hamburger SV, rechte Schläger und Mitbetreiber der “Titanic” seines Vaters Horst Micheel nahm an beiden bisherigen Aufmärschen von “Neumünster wehrt sich” teil. Beim zweiten Auftritt kümmerte er sich zusammen mit Malte Magnussen um den Transport der Technik von der “Titanic” zum Kundgebungsort am Kantplatz. Micheel kandidierte 2013 für die NPD, ist aber grundsätzlich wenig an Parteiarbeit interessiert.
Arne Voss, Mark Proch, Volker F. und Andreas Regner (v.l.) am 16.02.2013 auf dem Neumünsteraner Kantplatz
Mark Proch
Zu dem NPD-Ratsherrn Mark Michael Proch haben wir und andere Autor_innen schon viel geschrieben . Er nahm an beiden bisherigen Aufmärschen von “Neumünster wehrt sich” teil, hält Reden und übernimmt organisatorische Aufgaben.
Nico Seifert, Alexander Kuhr und Jens Lütke (v.l.) 2010 auf einem Aufmarsch in Bad Nenndorf
Alexander Kuhr
Alexander Jürgen Kuhr aus Heide war, zusammen mit seiner Schwester Vanessa Kuhr, zentrale Figur der “Aktionsgruppe Dithmarschen” zu den Hochzeiten der “Autonomen Nationalisten”. Er war eng mit der AG Kiel vernetzt und besuchte vor einigen Jahren viele Aufmärsche in Norddeutschland. 2011 floh er nach dem Angriff auf die Maikundgebung des DGB in Husum in seinem Auto zusammen mit Niels Kristensen (Rödekro/Dänemark) und Alexandra W. (Neumünster). Kuhr beteiligte sich am ersten Aufmarsch von “Neumünster wehrt sich” und versuchte dort, militante Aktionen gegen Antifaschist_innen zu initiieren.
Horst Micheel (2.v.r.) vor dem alten Standort der “Titanic”
Horst Micheel
Zu dem Wirt der “Titanic” wurde ebenfalls schon viel geschrieben . Er nahm an beiden Aktionen von “Neumünster wehrt sich” teil und stellte im Anschluss seine Kneipe als Treffpunkt zur Verfügung sowie bei dem zweiten Aufmarsch zusätzlich die Technik und “Deko”.
Marc-Richard Tenten am 16.01.2016 in Neumünster
Marc-Richard Tenten
Marc-Richard Tenten (Husum) ist eine skurile Figur der rechten Szene. Trotz seines mittlerweile fortgeschrittenen Alters (geboren am 24.07.1946) inszeniert er sich gerade bei aktionistischen Aufmärschen der meist jungen, männlichen und gewaltgeneigten Szene der “Autononen Nationalisten” als Vorkämpfer im Outfit des “Schwarzen Blocks”. Dass er dabei selbst so einige Feindbilder der Neonazis erfüllt, tut seinem Engagement keinen Abbruch. So ist er gebürtig aus Guinea, also nach Vorstellung seines politischen Umfelds ein “Ausländer”. Zu Hause in Husum pflegt er seine behinderte Tochter, die nach dem Vernichtungswahn der Nazis als “unwertes Leben” klassifiziert worden wäre. Tenten nimmt neben Kandidaturen für die NPD an verschiedenen Aufmärschen teil, so zuletzt z. B. am 18.01.2014 in Magdeburg, am 01.05.2014 in Rostock, zur Sommersonnenwende 2014 in Nordfriesland und an mehreren Kundgebungen zur Mark Prochs Kandidatur zur Bürgermeisterwahl im Frühjahr 2015. Tenten besuchte den zweiten Aufmarsch von “Neumünster wehrt sich”.
Jens Lütke
Der nicht unumstrittene ehemalige NPD-Landesvorsitzende Jens Lütke (Preetz) zog sich seit seiner Entmachtung im NPD-Landesverband weitgehend aus der NPD zurück und taucht nur noch gelegentlich bei öffentlichen Auftritten auf. Aktiv Politik macht er vor allem im Rahmen seiner Tätigkeit bei dem Neonazi-Verlag “Lesen und Schenken” seines Arbeitgebers Dietmar Munier. So organisierte er von dort aus eine Busfahrt zu “PEGIDA” nach Dresden . Lütke nahm am zweiten Aufmarsch von “Neumünster wehrt sich” teil.
Björn Schubert
Björn Schubert kam über die AG Kiel und “Freie Nationalisten Kiel” zur NPD und hat mittlerweile den vollends auf Tauchstation gegangenen NPD-Ratsherrn Hermann Gutsche als Kreisvorsitzender der NPD Kiel-Plön abgelöst. Schubert gilt intern als unfähig und ist wie sein Kreisverband nahezu vollkommen inaktiv. Schubert nahm am zweiten Aufmarsch von “Neumünster wehrt sich” teil.
- Michael Denz (rechts) am 11.10.2014 in Neumünster-Faldera
- Michael Denz
- Von Michael Denz gehaltenes Transparent
- Daniel Nordhorn, Malte Magnussen und Jens Lütke (v.l.) greifen bei einer NPD-Kundgebung am 02.05.2016 Antifaschist_innen an