By la quimera on 26.09.2015
Der verstorbene Neonazi in dem Geburtsort Adolf Hitlers
Am 16. September 2015 verstarb der Neonazi Lars Hildebrandt aus dem schleswig-holsteinischen Itzehoe im Alter von 38 Jahren. Offenbar konnten auch obskure neu-germanische Wunderheiler – schließlich sei die Schulmedizin ja “jüdisch unterwandert”- , den Krebstod nicht mehr abwenden. Wieder einmal zeichnet sich hier aber ein interessantes Psychogramm eines rückständigen Provinzneonazis mit Vorliebe für internationale Fast Food- und Spirituosenspezialitäten in einer fortschreitenden Welt. Dies sei hier aber nur am Rande erwähnt. “RaunijaR”, so sein “Künstler”-Name als rechter Liedermacher, hinterlässt vor allem eine Lücke in der ohnehin geschwächten neonazistischen Szene Schleswig-Holsteins.
Lars Hildebrandts musikalisches Talent war sicher begrenzt und als Vordenker der radikalen Rechten war er auch ungeeignet. Doch innerhalb der zersplitterten und geschwächten Rechten im Norden war er doch eine einende Konstante. Seine vielfältigen Kontakte zu Rechtsrockorganisator_innen, parteigebundenen Neonazis und örtlichen Kameradschaften machten ihn zu einer Figur, die in viele zentrale Projekte der Szene involviert war. Für den “Tag der deutschen Zukunft” in Hamburg 2012 spielte er einen Mobilisierungssong ein, auf diversen Veranstaltungen von “Die Rechte” und NPD trat er auf (zuletzt am 28. Februar 2015 in Solidarität für seinen Freund Dieter Riefling in Hildesheim). Auch bei der “Braunen Hilfe”, einem neonazistischen Selbsthilfeverein für Neonazis, die Probleme mit dem Staat oder politischen Gegner_innen haben, war er von Anfang an entscheidend involviert. Hier zeigte sich jedoch direkt die heiße Luft hinter der Inszenierung als heroischer “politischer Soldat”, wie es für viele Nazis gilt, die versuchen, den zweifelhaften Ansprüchen ihres Umfeldes gerecht zu werden. Den vollmundigen Versprechungen folgen in entscheidenen Momenten keine Taten. So scheiterte der erste Anlauf der Gründung der “Braunen Hilfe” u.a. daran, dass Hildebrandt nicht von Itzehoe nach Lübeck fahren konnte, um eine Unterschrift zu leisten. Fehlen wird Hildebrandt vor allem auch der überschaubaren rechten Musikszene im westlichen Schleswig-Holstein. Dem neuen Bandprojekt “Randgruppe Deutsch” um seinen Vertrauten Holger Ingwersen konnte er krankheitsbedingt schon nicht mehr beitreten.
Aktuell sammelt Lars Hildebrandts Frau Simone Spenden um eine Seebestattung zahlen zu können. Das Spendenkonto läuft auf Marion Ingwersen, die Frau von Holger Ingwersen. Die Ehe der Hildebrandts galt zuletzt als zerrüttet, da sich Lars von Simone während seiner Krankheit im Stich gelassen fühlte.
Nicht fehlen wird Lars Hildebrandt den vielen Betroffenen rechter Übergriffe. Die bekanntesten Angriffe des sich als nationalsozialistischen Vorkämpfer inszenierenden Neonazi-Barden waren eine gefälschte Kontaktanzeige, mit der er im Jahr 2000 einen Menschen mit Migrationshintergrund auf eine rechte Party lockte und dieser dort zusammengeschlagen wurde und ein Angriff auf antifaschistische Fotograf_innen im November 2013.
Nebenbei erspart sein Ableben dem örtlichen Staatsschutz zukünftige Arbeit. Zu den 14 bisherigen Razzien in seiner Wohnung wären sicher noch ein paar hinzu gekommen.
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By la quimera on 13.09.2015
Kürzlich wurde der Lübecker Verschwörungstheoretiker und Rechtsanwalt Detlef Winter wegen der antisemitischen Äußerungen auf seinem Portal “Lübeck Kunterbunt” verurteilt .
In Lunden (Dithmarschen) wurde ein Flüchtling aus mutmaßlich rassistischen Motiven bei einem örtlichen Fest angegriffen .
In Kiel versuchte eine Kleinstgruppe offenbar erfolglos ihre wirren Thesen zur angeblichen “Masseneinwanderung” öffentlich zu präsentieren .
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By la quimera on 03.09.2015
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By la quimera on 17.08.2015
Eine unter dem bezeichnenden Namen “Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung” auftretende Untergliederung der Kieler CDU hat am Wochenende, zusammen mit der neurechten “Staats- und Wirtschaftpolitischen Gesellschaft” (SWG), eine Veranstaltung durchgeführt. Der Kieler Ableger der SWG um den ehemaligen CDU-Politiker und SWG-Vize Stephan Ehmke unterhält Kontakte ins Neonazi-Milieu. Am Wochenende fiel Ehmke dadurch auf, dass er Journalist_innen vor dem Lokal “Kaiser Friedrich” in Kiel beschimpfte. Das “Kaiser Friedrich” fungiert seit Jahren als Stammlokal der vermeintlich intellektuellen Rechten Kiels, einer kruden Melange aus CDU, SWG und Personen aus dem Umfeld der Neonazis Dietmar Munier und Henning Pless , wie z.B. Walter Rix oder die Brüder Franz und Reinhard Uhle-Wettler.
Als Redner fungierte am Wochenende der SWG-Vorsitzende Manfred Backerra. In der Vergangenheit haben CDU und SWG auch schon Veranstaltungen mit Walter Rix (erst jüngst aufgrund seiner vielfältigen Neonazi-Kontakte wieder aufgefallen ) und Olaf Haselhorst (ein Angestellter Muniers) organisiert.
Die mediale Aufmerksamkeit auf die Verstrickungen der Kieler CDU brachte für die Parteiführung ein turbulentes Wochenende mit sich. Der Kieler CDU-Vorsitzende Thomas Stritzl brach seinen Urlaub ab, um erst halbherzige, dann deutlichere Distanzierungen verlautbaren zu lassen.
Presse: NDR , SHZ
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By la quimera on 06.08.2015
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By la quimera on 22.07.2015
Nachdem vor einigen Tagen in der Neumünsteraner Gemeinschaftschule Brachenfeld eine provisorische Unterkunft für geflüchtete Menschen einrichtet wurde (Bericht des NDR ), hat der NPD-Kreisverband Neumünster-Segeberg eine Kundgebung mit dem Titel “Stoppt die Asylflut” angemeldet. Während die Gegenmobilisierung mit ca. 130 Teilnehmenden erfolgreich war, wurde im Verlaufe des Tages jedoch bekannt, dass die NPD ihre Kundgebund wieder abgesagt hatte (Bericht der Antifa Kiel ).
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By la quimera on 14.07.2015
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By la quimera on 10.07.2015
Grundstück von Klaus-Dieter Flick
Bei dem Neonazi Klaus-Dieter Flick fand in Heikendorf eine Razzia statt. Schon im Mai wurde das Anwesen im Zusammenhang mit dem Handel mit Statuen aus Hitlers Neuer Reichskanzlei durchsucht. Niederländische Fahnder_innen waren auf die Spur verschiedener Händler_innen verschollener Nazikunst gekommen, u.a. Flick. Aktuell fanden Polizei und Bundeswehr ein Arsenal an Kriegswaffen in einer Art unterirdischen Ruhmeshalle. Neben anderem wurde ein Panzer des Typs “Panther”, ein Flakgeschütz und Torpedos beschlagnahmt. Seine V1-Rakete darf der Neonazi behalten, da sie nicht mehr kriegsgeeignet sei.
Während die internationale Presse großes Interesse an dem Neonazi mit Kriegswaffenarsenal zeigt, wird der lokale Diskurs durch Verharmlosungen bestimmt. Flick sei ein “Waffensammler” oder eben ein bisschen “eigen”. Die Panzer wären allen bekannt, schließlich würde Flick damit gelegentlich bei Baumfällarbeiten helfen oder bei tiefem Schnee durch den Ort fahren.
Hakenkreuze und Reichsfahne an und im Haus werden dabei geflissentlich ignoriert.
Gegen die Razzia solidarisieren sich Militarist_innen und Neonazis u.a. in einer Petition mit Flick.
Pressespiegel zu den Razzien:
USA today , Le Parisien , BBC , Tele Bruxelles , Der Spiegel , Stern , De Telegraaf , SHZ , SHZ 2
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By la quimera on 09.07.2015
Ein Text der Antifa Herzogtum Lauenburg beleuchtet die jüngsten neonazistischen Aktivitäten in Mölln. In diesem Zusammenhang beschreibt die Gruppe auch Hintergründe zu dem jüngst gegründeten Stützpunkt der JN im Norden um Simon Haltenhof und Lennart Schwarzbach.
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By la quimera on 03.07.2015
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