Am 06.07.2013 haben einige Akteure der neonazistischen Szene in Grevesmühlen einen “Soliabend” veranstaltet um Geld für Betroffene militanter Antifa-Aktionen zu sammeln. Die Veranstaltung reiht sich ein in verschiedene Bestrebungen die aktuelle Schwäche der neonazistischen Strukturen Schleswig-Holsteins mit angeblich steigendem Druck von außen zu begründen.
Lars Hildebrandt
So besteht ein Großteil der Öffentlichkeitsarbeit in der Auseinandersetzung mit zivilgesellschaftlichen und antifaschistischen Initiativen gegen Rechts oder behördlicher Maßnahmen. Eigene Inhalte und erfolgreiche Aktionen sind selten.
Der “Soliabend” fand in Grevesmühlen im Neonazi-Zentrum “Thinghaus” statt. Hauptsächliche Organisatoren waren Jörn Gronemann aus Lübeck und Lars Hildebrandt (alias “RaunijaR” oder “ZOG Sux”). Neben Hildebrandt traten zwei weitere Liedermacher auf, u.a. Patrick Kruse, alias “JUGENDGEDANKEN”, aus Hannover. Mobilisiert wurde via Sozialer Netzwerke und diverser neonazistischer Internetportale. Laut Eigenangaben erschienen 50 Neonazis.
Insgesamt fällt auf, dass die neonazistische Rechte in Schleswig-Holstein trotz freiem Eintritt nur 50 Personen mobilisieren konnte und trotz eigener Lokalitäten (z.B. “Club88” in Neumünster) in ein anderes Bundesland auswich. Dies dürfte ein weiteres Indiz für die aktuelle Schwäche der hiesigen Szene sein, denn die örtlichen Strukturen im mecklenburgischen Grevesmühlen sollen bei der Umsetzung der Veranstaltung die benötigte Unterstützung geleistet haben.
Auf linksunten.indymedia.org beleuchtet ein ausführlicherer Artikel die Hintergründe der Veranstaltung.
Mitte: Patrick Kruse (Hannover)