Am 26.07.2013 fand in Hamburg der erste Prozesstag gegen einen Antifaschisten aus Kiel statt. Die Vorwürfe gegen ihn beziehen sich auf die Ereignisse um den Neonazi-Aufmarsch “Tag der Deutschen Zukunft” am 02.06.2012. Damals hatte die Polizei hunderte Antifaschist_innen verletzt und gefangen gehalten um den neonazistischen Aufmarsch zumindest auf einer Alternativroute zu ermöglichen. Eine Analyse der Ereignisse und zu den Umständen der Anklage finden sich in einem Text der Autonomen Antifa Koordination Kiel .
Der Prozess wurde von einer antifaschistischen Demonstration begleitet. Diese rief auch zwei bekannte Faschisten auf den Plan, die mittels Videos und Fotos Anti-Antifa-“Recherche” betreiben wollten. Namentlich zugegen waren Stephan Buschendorff aus Lübeck und Walter Hoeck aus Hamburg.
Buschendorff ist mit seiner Frau Anja die treibende Kraft hinter der “German Defence League Lübeck Division” und war in Schleswig-Holstein als Spitzenkandidat für “Pro Deutschland” bei der Bundestagswahl 2013 vorgesehen. Mangels Unterstützer_innenunterschriften scheiterte allerdings die Kandidatur. Buschendorff trat als Anmelder diverser kleiner Kundegebungen, so in Hamburg-Horn gegen den dortigen Moschee-Bau und bei einem Infostand von “Pro Deutschland” in Lübeck auf. Zuletzt wurden Buschendorffs Kontakte zu den “klassischen” Neonazis um NPD und Kameradschaften bekannt .
Walter Hoeck ist der Lebensgefährte von Barbara Jiske und wie diese schon seit Jahren als rechter Akteur in Hamburg aktiv .
Die “Recherche” von Buschendorff und Hoeck war offensichtlich für Buschendorffs Anti-Antifa-Projekt. Im Nachgang der Ereignisse gab Buschendorff bekannt nicht mehr Mitglied der “German Defence League” zu sein, denn diese sei ihm zu “low”. Scheinbar versucht Buschendorff sich durch vermehrte Kontakte zu Neonazis und die Anti-Antifa-Projekte einen Namen im Spektrum der Kameradschaften und “Autonomen Nationalisten” zu machen.
Stephan Buschendorff (rechts) und Walter Hoeck bei der Anti-Antifa-Recherche